26.08.2025
Mehrwert statt Hype: So gelingt menschenzentrierte KI
Ob Chatbot, Assistenzsystem oder Empfehlung – KI ist längst Teil unseres digitalen Alltags. Doch bei aller Begeisterung für neue Technologien darf eines nicht verloren gehen: der Mensch. Wir zeigen, warum nutzerzentrierte KI-Anwendungen der Schlüssel zu echtem Mehrwert sind – und wie wir unsere Kunden dabei begleiten.
Zwischen Hype und Realität
KI-Anwendungen lassen uns staunen: In beeindruckender Geschwindigkeit beantwortet die KI Fragen, schlägt passende Inhalte vor, unterstützt bei Entscheidungen oder hilft, komplexe Aufgaben schneller zu erledigen. Sie spart Kosten, liefert Daten und wirkt innovativ. Aber: Diese Vorteile entstehen nicht automatisch. Sie entstehen nur dann, wenn die Technologie sinnvoll eingesetzt wird – und zwar aus Sicht der Nutzer:innen.


Was Nutzer wirklich brauchen
KI-Anwendungen lassen uns zweifeln: bei schrägen Antworten, wenn sie „halluzinieren“, unser Anliegen nicht verstehen und mehr verwirren als unterstützen. Zurück bleibt der frustrierte Nutzer, der beim nächsten Mal versucht, das Tool zu meiden.
Deshalb denken wir bei UID KI nicht nur technisch, sondern vor allem menschlich. Wir gestalten Einstieg, Sprache, Feedback und Übergänge so, dass sich Nutzer:innen verstanden fühlen. Und wir fragen kritisch: Braucht es hier wirklich KI oder vielleicht etwas ganz anderes? Ein Schlüssel für markt– und nutzergerechte Lösungen lautet User Research.
KI mit UX-DNA
Unsere Erfahrung zeigt: Erfolgreiche KI-Projekte starten nicht mit einem Tool, sondern mit einer Frage: Welches Problem wollen wir für wen lösen? Erst wenn das klar ist, entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden Lösungen, die wirklich helfen – und nicht nur modern wirken.
Dabei achten wir auf:
- Transparenz: Was kann die KI – und was nicht?
- Zugänglichkeit: Einfache Sprache, barrierefreies Design, klare Nutzerführung
- Vertrauen: Feedbackmöglichkeiten, Quellenangaben, Übergabe an echte Menschen
- Einbettung: Wie fügt sich die KI sinnvoll in bestehende Prozesse ein? Unschlagbar in diesem Zusammenhang ist Service Design.

Aus der Praxis: Kundenprojekte mit KI
Von völliger Offenheit bis zur konsequenten Ablehnung: Jeder unserer Kunden hat eine ganz eigene Einstellung zur Nutzung von KI.
Hier drei erfolgreiche Beispiele aus der Praxis.
Orientierung in der Produktion
In einem Produktionsumfeld hilft eine KI dabei, verlorene Bauteile wieder dem richtigen Auftrag zuzuordnen. Der Mitarbeitende fotografiert das Teil, die KI gleicht es visuell mit laufenden Aufträgen ab – inklusive Größenvergleich – und schlägt eine Zuordnung vor. Kein klassischer Chatbot, sondern eine intelligente Assistenz, die im Hintergrund wirkt und echte Entlastung schafft.
Fehleranalyse mit Handlungsempfehlung
In einem anderen Projekt unterstützt eine KI die Analyse technischer Fehler. Nutzer:innen beschreiben den Zustand eines Geräts, und die KI liefert mögliche Ursachen und konkrete Handlungsoptionen – inklusive direkter Verlinkung in die passende Funktion. Das System vereinfacht die Informationssuche enorm und geht weit über klassische Chatbots hinaus.
Vorausschauende Wartung – mit Geduld
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig der Einführungsprozess ist: Eine KI soll auf Basis der Gerätedaten zukünftigen Verschleiß vorhersagen und Ersatzteile rechtzeitig vorschlagen. Doch: Die KI steckt noch in den Kinderschuhen, es fehlt an Historie. Der Mehrwert für die Nutzer:innen ist (noch) gering – und trotzdem braucht es ihre Daten, um das System zu verbessern. Hier ist Vertrauen entscheidend: Nur wenn Nutzer:innen verstehen, warum sie mitmachen sollen, kann die KI langfristig erfolgreich sein.
Q&A: Menschenzentrierte KI-Anwendungen
Warum ist Menschenzentrierung bei KI so wichtig?
Weil KI nur dann echten Mehrwert schafft, wenn sie sich an den Bedürfnissen und Erwartungen der Nutzer:innen orientiert. Technik allein reicht nicht – entscheidend ist, wie sie erlebt wird. Ganzheitliches und menschenzentriertes Experience Design liefert dabei entscheidende Impulse für die moderne Anwendungsentwicklung mit KI.
Was passiert, wenn KI nicht nutzerzentriert gestaltet wird?
Dann kann sie verwirren, frustrieren oder sogar gemieden werden – etwa wenn sie falsche Antworten gibt, unverständlich kommuniziert oder keinen erkennbaren Nutzen bietet.
Wie sorgt UID für menschenzentrierte KI?
Wir gestalten KI-Anwendungen mit Fokus auf Einstieg, Sprache, Feedback und Übergänge. Dabei setzen wir auf User Research, um echte Bedürfnisse zu verstehen – und auf Service Design, um KI sinnvoll in Prozesse einzubetten.
Muss jede digitale Lösung KI enthalten?
Nein. Wir prüfen kritisch, ob KI wirklich notwendig ist – oder ob eine andere Lösung besser geeignet wäre. Der Einsatz von KI ist kein Selbstzweck.
Welche Prinzipien machen KI-Anwendungen erfolgreich?
- Transparenz: Nutzer:innen verstehen, was die KI kann – und was nicht.
- Zugänglichkeit: Klare Sprache, barrierefreies Design, intuitive Bedienung.
- Vertrauen: Feedbackmöglichkeiten, Quellenangaben, Übergabe an Menschen.
- Einbettung: Die KI ergänzt bestehende Prozesse sinnvoll.
Wie gelingt der Einstieg in KI-Projekte?
Nicht mit einem Tool, sondern mit einer Frage: Welches Problem wollen wir für wen lösen? Erst dann entstehen Lösungen, die wirklich helfen. Nach wie vor unschlagbar dabei: benutzerzentriertes Gestalten mit den Phasen Verstehen, Definieren, Gestalen und Evaluieren.
Neugierig geworden?
Du überlegst, wie KI in deinem Unternehmen sinnvoll eingesetzt werden kann?
Oder ob ein Chatbot, ein Assistent oder eine andere Form von KI wirklich die richtige Lösung ist?
Lass uns sprechen. Gemeinsam finden wir heraus, was deine Nutzer:innen wirklich brauchen – und wie KI dabei helfen kann.
Die Autorin
Lisa Reimer begleitet als Senior User Experience Consultant seit über 15 Jahren Kunden aus unterschiedlichen Branchen auf ihrem Weg von der Idee zum fertigen Produkt oder Service. Sie konzipiert und evaluiert dabei vor allem die passenden Nutzerschnittstellen. Zudem befähigt sie Projektteams zu innovativem und agilem Arbeiten. Dabei nutzt sie z.B. den co-kreativen Prozess LEGO® SERIOUS PLAY®, um neue Prozesse und Ideen zu fördern und die Zusammenarbeit inspirierend zu gestalten. Als Speaker auf diversen Veranstaltungen gibt Lisa ihr Wissen rund um Umfelddesign und digitale Transformation weiter.

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