HoloMed gewinnt Innovationspreis NEO
Die TechnologieRegion Karlsruhe verleiht dem Projekt HoloMed den Innovationspreis NEO 2019. Mit Augmented Reality (AR) und Künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt HoloMed Neurochirurgen im OP und macht Gehirnoperationen sicherer und effizienter. Wir konzipierten die Anwendung und setzten sie gemeinsam mit dem KIT von der Hochschule Karlsruhe um.
Wie kann Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt von morgen verbessern? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Wettbewerbs NEO 2019 der TechnologieRegion Karlsruhe. Aus 30 Bewerbern wählte eine Jury das Forschungsprojekt HoloMed zum Gewinner. HoloMed ist eine Augmented-Reality-Anwendung, die Neurochirurgen bei der Punktion des Hirnventrikels unterstützt. "Das Siegerprojekt besticht durch eine überragende Kombination aus lösungsorientierten Denkprozessen und anwenderfreundlichem Mehrwert mit grandiosen Ergebnissen – von Menschen für Menschen", so die Laudatorin Laura Winterling, die bei der Preisverleihung am 23. Oktober 2019 in Karlsruhe den Preis übergab.
Bildquelle: Michael M. Roth, TechnologieRegion Karlsruhe GmbH

Mit AR und KI zum besseren Ergebnis
Die Ventrikelpunktion zählt zu den Routine-Eingriffen in der Neurochirurgie. Um den mit Flüssigkeit gefüllten Ventrikel zu punktieren, muss der Chirurg ein Loch in den Schädel bohren und einen Katheter einführen. Doch nur bei zwei von drei Punktionen sitzt der Katheter an der richtigen Stelle.
Mit HoloMed lässt sich die hohe Fehlerquote reduzieren: Aus Daten von CT- oder MRT-Scans errechnet HoloMed ein 3D-Modell des Gehirns. Dieses wird durch die Augmented-Reality-Brille virtuell millimetergenau über den realen Kopf eingeblendet. Zusätzliche grafische Elemente helfen dem Chirurgen dabei, die richtige Einstichstelle und den richtigen Einstichwinkel zu treffen. "HoloMed macht tief liegende Strukturen im Körper sichtbar. So leistet HoloMed einen wesentlichen Beitrag, die Arbeitswelt von morgen für Chirurgen und Patienten einfacherer und sicherer zu machen. Die Auszeichnung erkennt das an – das freut mich und mein Team natürlich sehr", so Dominik Zenth, User Experience Consultant und HoloMed-Projektleiter bei UID.


Nutzerzentriert zum Erfolg
UID konzipierte und gestaltete die Augmented-Reality-Anwendung und setze sie gemeinsam mit dem KIT von der Hochschule Karlsruhe um. Damit das System perfekt auf die Bedürfnisse der Nutzer und seine Arbeitsabläufe zugeschnitten ist, bezogen die Usability-Experten von UID Neurochirurgen von Anfang in die Entwicklung ein: Sie analysierten die Anforderungen der Zielgruppe vor Ort, testen einen funktionsfähigen Prototypen mehrmals unter realistischen Bedienungen und verwerteten das so gewonnene Feedback der Ärzte in mehreren Iterationsschritten.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Forschung und Bildung gefördert. Weitere Projektpartner waren die mbits imaging GmbH und das Universitätsklinikum Ulm.