Einstieg in die KI-Welt für Designer*innen und Software
Künstliche Intelligenz spielt eine immer bedeutendere Rolle und erobert unseren Arbeitsalltag: Sie funktioniert inzwischen so gut, dass ihre Ergebnisse teilweise kaum von menschlicher Arbeit zu unterscheiden sind. Bei der Ausgabe von Text, Bildern, usw. spricht man von generativer KI. Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf die Arbeit von UX Design und Software-Entwicklung. In diesem Beitrag stellen wir Euch vor, welche Möglichkeiten diese Entwicklung im Bereich UX und Softwareentwicklung bietet und was wir dabei beachten müssen.

KI-Tools wie Sand am Meer
Die Vielfalt an KI-Tools ist scheinbar endlos. Lasst uns zunächst gemeinsam einen Blick auf die verschiedenen KI-Tools werfen, die Euch im Human Centered Design Process unterstützen:
- Kommunikation mit Kund*innen: ChatGPT hilft beim Austausch via Mail. Gerade in Situationen, in denen man nach einem anstrengenden Tag emotional aufgeladen ist, kann ChatGPT dafür sorgen, dass die entsprechende Mail ruhig und sachlich ausfällt. Außerdem kann das Tool dabei helfen, dass das Schreiben leichter von der Hand geht und somit Zeit eingespart wird.
- Gespräche und Austausch mit Kund*innen: Mit Kund*innen sprechen und gleichzeitig alles aufzeichnen ist schwierig? SpeechMind hilft dabei, Protokolle und Transkripte zu erstellen. Das ist hilfreich bei Nutzungskontextanalysen: SpeechMind hört Gespräche mit und legt automatisch ein Protokoll an. Dabei erkennt das Tool im Austausch definierte Aufgaben. Hilfreich ist das beispielsweise bei Bewerbungsgesprächen.
- Gerade ist kein*e Kolleg*in zum Austausch verfügbar? Dann tauscht Euch doch schon einmal mit ChatGPT aus. Die KI verfügt zwar nicht über eine eigene Meinung, kann aber Vor- und Nachteile Eurer Ideen aufzeigen und gibt Impulse, an was man vielleicht noch nicht gedacht hat. Auch Vorschläge für Interviewleitfäden kann das Tool generieren. Als erste Annäherung an ein Thema kann das somit sehr hilfreich sein.
- Nutzungskontextanalysen: poe.com nimmt die Rolle von Personas ein und fungiert als Interviewpartner. Hier könnt Ihr Euch zum Beispiel mit Mickey Mouse zu einem Thema austauschen. Wichtig ist hierbei, dass man die Erkenntnisse durch reale Daten anreichert und sich nicht nur auf die Leistung der KI verlässt. Auch Umfragen lassen sich mithilfe von KIs auswerten. Das ist besonders nützlich bei Freitextanalysen, die ansonsten sehr aufwendig werden können.
- Nun geht es an die ersten Ideen: Mockitt erstellt Wireframes, beispielsweise für eine App. Diese können Euch als erste Inspiration dienen.
- Text to Image: Tools wie octoicons.com, imagine.art oder Adobe Firefly erstellen aus wenigen Stichworten Icons oder ganze Kunstwerke. Je besser Euer Prompt (Input) ist, desto besser das Ergebnis.
- UI Design: KI-Tools können sogar ganze Assets erstellen. Beispielsweise erstellt Uizard erste Entwürfe für Apps und Websites.
- Implementierung: Nun geht es an die Softwarenentwicklung und das damit einhergehende Coding. Der Copilot von GitHub unterstützt beim Schreiben von Code, komplettiert diesen und macht Vorschläge. Auch ChatGPT kann beim Coden unterstützen. Das spart repetitive Arbeiten und damit eine Menge Zeit.
- KI-Tools sind allgegenwärtig: Ihr sucht noch das richtige Tool für Eure Anforderungen? theresanaiforthat.com hilft Euch dabei, ein geeignetes Tool zu finden.

Doch was bedeutet das für uns?
Werden wir jetzt zu Prompt-Designer*innen? Machen wir in Zukunft nichts mehr selbst? Wie gehen wir mit KI-Tools um?
Eins nach dem anderen. Zunächst sind bei der Arbeit mit KIs einige Punkte zu beachten:
- Ihr solltet Euch in jedem Fall darüber im Klaren sein, auf was für Daten das Ergebnis der KI basiert. Sind diese Daten möglicherweise veraltet? Außerdem solltet Ihr die Ergebnisse immer prüfen und keiner KI blind vertrauen.
„Eine KI gibt uns ein Fundament, aber ein Haus kann sie nicht bauen.“
- Wichtig ist, dass Ihr Datenschutz-Richtlinien einhaltet. Bitte gebt keine sensiblen Daten von Kund*innen in KI-Tools ein. Zwar ist es bei Bezahlversionen manchmal möglich, dass Daten privat bleiben und nicht in das Wissen der KI eingehen, jedoch ist hier trotzdem Vorsicht geboten.
- Macht Euch Gedanken zum Thema Copyright. Es ist noch nicht geklärt, wer die Rechte an einem Bild besitzt, welches eine KI erstellt hat. Lest Euch dazu die Lizenzbedingungen der jeweiligen Plattformen durch. Beachtet dabei, dass diese jederzeit angepasst werden können.
- Bleibt up to date!. Beinahe täglich kommen neue Tools und Möglichkeiten dazu. Das gilt auch für neue Datenschutzrichtlinien.
- Macht Euch nicht von einer KI abhängig! Es ist wichtig, dass Ihr auch ohne diese Hilfe zurechtkommt. Tools wie ChatGPT fallen von Zeit zu Zeit aus und stehen nicht uneingeschränkt zur Verfügung.
Fazit
KI-Tools sind gekommen, um zu bleiben. KI wird in Zukunft für unseren Arbeitsalltag immer relevanter. Egal, welches KI-Tool Ihr nutzt, die Qualität der Ergebnisse hängt vom Input ab. Daher ist es sinnvoll zu lernen, wie man gute Prompts formuliert. Prüft jedes Ergebnis einer KI gewissenhaft, inklusive der jeweiligen Quellen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten ist ebenso relevant.
Der Einsatz von KIs bringt Risiken mit sich. Neben dem Datenschutzaspekt sind hier unter anderem mangelnde Transparenz und Sicherheitsrisiken zu nennen. Um diese Risiken zu mindern, sind Regulierung, ethische Richtlinien und transparente Forschung entscheidend. Dabei hilft es auch, wenn Ihr Euch als Anwendende der Nachteile von KIs bewusst seid.
Grundsätzlich kann man KI-Tools auch mit Praktikant*innen vergleichen: Sie haben meist noch nie im realen Leben gearbeitet und müssen dementsprechend angeleitet werden. Aber: Sie bringen jede Menge Potential und Know-how mit. Mit den richtigen Anweisungen und der angemessenen Unterstützung sind sie (genauso wie KI-Tools) eine echte Bereicherung für Euer Team!